Nach langer Schlechtwetterperiode war es nun endlich wieder soweit – die Sonne schien, weit und breit kein Regentropfen in Sicht – nichts wie raus und den lange ersehnten Antennentest durchzuführen.

 

In meinem ersten Test hatte ich die Antenne in vertikaler Position angeordnet und so ein paar Funkverbindungen getätigt. In erster Linie ging es mir dabei um die Beurteilung der mechanischen Stabilität der Antenne im montierten Zustand – immerhin soll diese eines Tages auf dem Hausdach installiert werden und muß dann entsprechenden Witterungsverhältnissen standhalten. Das Ergebnis war positiv – das Ding ist richtig robust und macht einen soliden Eindruck. Über die HF-technische Qualität ließ sich jedoch bei diesem Versuch noch nicht wirklich etwas sagen.

 

Gestern konnte ich nun den geplanten weiteren Test durchführen. Zuerst wurde mit ein paar Handgriffen die Masthalterung umgebaut sodaß die Antenne diesesmal in horizontaler Polarisation installiert werden konnte. Dann wurde das Antennenkabel (RG 213 UBX) angeschlossen und am anderen Ende mit dem bereitgestellten Allmodegerät Yaesu FT 847 verbunden. Die Antenne schraubte ich anschließend an einen „Experimentiermast“ aus GFK der aus zwei Teilen ehemaliger Segelhaltern von Surfbrettern bestand. Nun noch den ganzen Aufbau in ein in den Boden geschlagenes Rohr gesteckt und der Testaufbau war betriebsbereit…

 

Erste Versuche hatten ja bereits ergeben dass die Antenne recht breitbandig ist und somit nicht nur auf den Amateurfunkbändern ein gutes SWR hat. Nach kurzer Überprüfung konnte ich also den Sendebetrieb aufnehmen. Das Funkgerät wurde auf 144.300 MHz SSB eingestellt – und schon hörte ich dort einen Funkkollegen mit einem allgemeinen Anruf. Meine Antwort wurde sofort gehört – und somit hatte ich meine erste Verbindung mit DL3MBJ, Frank aus Füssen. Dieser stellte sich im Verlauf unseres Gespräches ebenfalls als „Antennentüftler“ heraus und so hatte ich gleich den richtigen an der Strippe. Immerhin gab es von ihm einen Rapport von 5/8 im Füssener Stadtgebiet – für die geografische Lage absolut in Ordnung.

Als ich mich nach nettem Gespräch von ihm eigentlich schon wieder verabschieden wollte, meldete sich eine weitere Station auf der Frequenz. Es war DL6NAA, Reinhard aus Hof/Oberfranken. Hervorragend – eine doch für VHF/UHF doch recht weit entfernte Station – das muß sofort genutzt werden! Hinausflitzen – die Antenne schnell von Hand nach Nord gedreht – und gleich wieder auf der Frequenz zurückmelden! Der Rapport 5/9 vom Reinhard erzeugte dann ein dickes grinsen in meinem Gesicht – die Antenne läuft einwandfrei!

Reinhard schlug anschließend vor, doch noch einen Versuch zu machen ob wir auf diese Entfernung auch auf 70 cm SSB zusammenkommen. Eigentlich dachte ich dass das nicht funktionieren kann da die LogPeriodic weder eine Hochgewinnantenne ist, Antennenhöhe von 6 Meter über Grund und gerade mal 25 Watt Sendeleistung auch nicht gerade die besten Voraussetzungen sind – aber „Versuch macht klug“! Also – Frequenzwechsel auf 432.200 MHz und dort dann einen langen Ruf starten dass Reinhard seine Geräte auf meine Frequenz einstellen kann. Als ich die Mikrofontaste losließ brüllte Rainer aus meinem Gerätelautsprecher – und bestätigte mir ein Signal von 5/9+ mit der Anmerkung „dass es sogar noch besser funktioniere als auf 2 Meter“…..! Nun war meine Überraschung perfekt – eine solche gute Gesamtleistung hätte ich von der Antenne nicht erwartet. Es sei noch erwähnt dass keine besonderen angehobenen Funkbedingungen waren…ganz normale Ausbreitung, kein Sporadic-E oder ähnliche Besonderheiten.

 

Fazit…

Die LogPeriodic ist durchaus eine gute Richtantenne für den VHF/UHF-Bereich mit vernünftiger mechanischer Stabilität und ausreichenden HF-technischen Werten für den Alltagsbetrieb. Lediglich eine Speiseleitung – und eine einzelne Antenne für einen doch recht großen Frequenzbereich machen die Antenne zum guten Allrounder für den Funkamateur der keine großen Antennenkonstruktionen aufbauen möchte, aber dennoch im Geschehen dabeisein will.

Die getestete Antenne ist die sogenannte „Full“ und soll über einen Frequenzbereich von 130 – 1300 MHz funktionieren. Im 23-cm-Band konnte ich keine Versuche durchführen da kein entsprechendes Funkgerät vorhanden.

 

Vy 73s de Mike

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